Lilith,
die dunkle, irdische Seite des Mondes hat am 4.3.2014 in das Zeichen Löwe gewechselt und wird genau 268 Tage uns mit dem Thema Licht (Löwe, das Zeichen des Lichtes) und Schatten konfrontieren. Es werden auf einer tiefen, unterbewussten Ebene all jene Energien angesprochen, die wir in uns selbst tragen und zumeist nicht sehen wollen. Wir wollen unsere Schatten nicht wirklich ansehen, jedoch die Auseinandersetzung mit Licht und Schatten fordert uns jetzt vehement heraus, uns den Schatten in uns zu stellen. Wir sind gewohnt, die Welt in GUT und BÖSE einzuteilen und Lichtarbeiter wollen den Kampf des Guten gegen das Böse mit ihrer ganzen Kraft zu unterstützen. Diese Einstellung führt uns jetzt aber in eine Sackgasse. Der Kampf gegen das Böse im Außen ist zumeist der Kampf mit unseren eigenen Schatten. Wer bereit ist sich auf die Lilith einzulassen, muss vorerst einmal akzeptieren, dass beides in uns ist. Der wahre Friede entsteht erst, wenn wir in uns Licht und Schatten annehmen, um sie dann zu vereinigen. Dieser alchemistische Prozess fordert jetzt in uns unsere Schatten anzunehmen, sie nicht mehr länger zu bekämpfen, nicht mehr zu verdrängen, sondern wahrzunehmen, dass wir immer Beides in uns tragen. Erst, wenn wir lernen, unsere dunkle Seite zu umarmen, uns mit unseren Schatten zu vereinen, entfaltet sich unser wahres Potential. Wir werden dann enorme Kräfte und Lebensmut in uns finden, von denen wir bislang nicht geahnt haben, dass sie in uns sind. Der bewusste Mensch kann wählen, sobald er die Bewertung nicht mehr nur dazu nützt um zu trennen und abzuspalten, sondern um zu erkennen, dass beides hier ist. Im kollektiven Geschehen haben uns die Religionen in den letzten Jahrtausenden immer mehr die Trennung von Gut und Böse gelehrt. Wir sind vom Weg der rein analytischen, wertfreien Trennung abgekommen und haben wertend begonnen, die Welt in Gut und Böse einzuteilen. Somit wurde die Nacht vom Tag getrennt. Das Weibliche wurde dem Männlichen unterstellt. Frauen, die das Urwissen, das Wissen um die Vorgänge der Natur, die heilenden Fähigkeiten gelebt haben, wurden verbrannt. Heilung kann erst stattfinden, wenn wir die Trennung auflösen. Wenn dies stattfindet, verliert das Männliche die Vorherrschaft. Lilith ist die Erfahrung der Polarität in der Gesamtheit und der Gleichwertigkeit, der Gleichwürdigkeit.
In unserer persönlichen Erziehung wurde uns beigebracht, was gut und was schlecht für uns ist. Dies mag durchaus noch angebracht sein, solange die Kinder noch sehr unbewusst sind und wir sie vor Schaden bewahren müssen. Angst vor Strafe und Liebesentzug waren früher prägende Eindrücke für das Kind. Liebevolle Annahme der Emotionen wie Wut und Zorn geben dem Kind die Chance, zu erkennen, wie sich das anfühlt. Was ich erkannt habe, brauche ich nicht zu verdrängen. Sobald das Kind lernt, kann man ihm beibringen, eine für das Kind zeitgemäße Verantwortung auch für seine Gefühle zu übernehmen. So lernt das Kind, auf sich zu achten, seine wahren Bedürfnisse zu erkennen, nicht zu verdrängen sondern sich wahrzunehmen. Es lernt, wie sich Wut anfühlt, ohne sich dafür zu verurteilen oder zu schämen. Erst wenn wir die Schattenbereiche in uns integriert haben, wird ein Friede in uns möglich sein. Wenn in uns Friede herrscht, ist ein Teil der Welt in Frieden.