04.09.2015
Auf dem Weg zum freien selbstbestimmten Menschen
Anstatt freier zu werden, bekommen wir immer mehr Gesetze, die uns alle in bestimmte Bahnen zwingen. Der Staat kümmert sich um alle Belange des Staatsbürgers, die EU kümmert sich um die Belange der Mitgliedsstaaten. Viele unserer Gesetze stammen noch aus der Zeit von Maria Theresia. Anstatt dem Menschen die Möglichkeit zu geben, frei zu entscheiden, werden die Gesetzeswerke immer umfangreicher und wir brauchen mittlerweile nicht nur Juristen, sondern für jedes Fachgebiet schon Spezialisten.
Es gibt Orte in Österreich, die entfernen jedes Verkehrsschild. Ledigleich Ortsanfang und Ortsende sind noch vorhanden. Da gilt einfach die Rechtsregel und jeder achtet auf den anderen. Durch die Vielfalt der Rechtskommenden verlangsamt sich der Verkehr, wird aber auch flüssiger. Der Fußgänger, als der Langsamste, hat seine Schutzzonen –Gehsteige und Zebrastreifen – Ob Auto, Zweirad oder Fahrrad, jeder Verkehrsteilnehmer hat die gleichen Rechte und Pflichten, für die Kinder und Schwachen gilt der Vertrauensgrundsatz. Die Fahrbahn ist demokratisch für alle da, Fahrzeuge haben auf Gehsteigen nicht verloren. Es klingt entsetzlich kompliziert, weil jeder sein Hirn einschalten muss. Nach kurzer Eingewöhnungsphase regelt sich der Verkehr reibungslos und von alleine. Das ist keine Vision mehr, es ist bereits im Leben.
Der freie Mensch braucht nicht noch mehr Gesetze, sondern mehr Eigenverantwortung. Wenn es um Naturkatastrophen geht, ist der Einzelne gefragt. Gerade in so schwierigen Zeiten besinnt sich der Mensch wieder auf Nächstenliebe und Mitgefühl. So schlimm die Katastrophen für den Einzelnen sind, die Welle von Hilfsbereitschaft auf lokaler Ebene funktioniert, fernab von Politik und Bürokratie. Wir erkennen am Beispiel von freiwilligen Hilfsverbänden, wie jeder in Krisensituationen seine speziellen Fähigkeiten auch leben darf. Die Entstehung von Freiwilligen Feuerwehren in der Zeit der Bürgerlichen Revolution 1848 zeigt von Selbstbewusstsein. Der einzelnen Menschenist in der Lage , sich selbst zu organisieren. Und das alles auf einer höchst demokratischen Ebene. Wenn jeder sein spezielles Fachwissen einbringt, so dient das der Gemeinschaft und außerdem ist in dieser Gemeinschaft jeder gleich wertvoll. Der Feuerwehrkommandant ist nicht autoritär, sondern er führt auf Grund seiner natürlichen Autorität. Die Hilfe kann schnell und unbürokratisch und vor allem vor Ort geschehen. Viele Hilfsorganisationen sind das Ergebnis von privater Initiative. Sie funktionieren alle nach dem Subsidiaritätsprinzip: Was die kleinere Einheit besser kann, darum muss sich die größere nicht kümmern. Das spart Zeit und Geld und führt zu besseren Ergebnissen. Engagierte Menschen sorgen dafür, dass, wenn Hilfe nötig ist, sie schnell die Menschen erreicht.